Geniale Tüftler - oft ihrer Zeit voraus

14.11.2018  Coburg | 14 Schüler/-innen aus Coburg und Neustadt erhalten den mit 6.600 € dotierten Dr.-Ing. E. h. Bernhard Kapp Preis

Ein starker Rückgang von Bewerbern für die Ingenieursstudiengänge an der Hochschule in Coburg und die zunehmenden Anforderungen an die Qualifikation des technischen Personals waren die Auslöser für die Etablierung des Dr.-Ing. E. h. Bernhard Kapp Preises im Jahr 2001.
Am vergangenen Mittwoch wurde dieser Preis von der KAPP NILES Unternehmensgruppe in Zusammenarbeit mit dem Rotary Gemeindienst e.V. zum 18. Mal für die besten Ausführungen von Projektarbeiten im Rahmen einer Feierstunde vergeben. Angesprochen waren wieder Schüler/innen der elften Qualifizierungsstufe von Gymnasien in Coburg und Neustadt sowie der elften bzw. zwölften Jahrgangsstufe der Fachoberschule und der Berufsoberschule Coburg.
Prof. Dr. Gerhard Lindner und seine Assistentin Ingrid Zeibich, beide bereits im Ruhestand, haben in diesem Jahr wieder die bewährte Organisation der Preisverleihung übernommen. „Die Anzahl der Neuanmeldungen für die MINT-Studiengänge an der Hochschule Coburg hat sich erfreulicherweise im Vergleich zum Jahr 2000 verdreifacht, aber auch Fachpersonal wird älter“, berichtete Prof. Lindner. Deshalb hat der Preis zur Nachwuchsförderung nach wie vor seine Berechtigung.
Auch in diesem Jahr wurde ein ehemaliger Preisträger gewonnen, seinen beruflichen Werdegang vorzustellen. Dipl.-Ing. Maximilian Möckl erhielt den Ingenieurspreis im Jahr 2004. Er schilderte in einer spannenden Präsentation, wie die Experimentierfreude sich stets als roter Faden durch seine akademische Ausbildung bis hin zur Promotion über die elektrochemische Wasserstoff-Erzeugung am Bayerischen Zentrum für Angewandte Energieforschung (ZAE Bayern) zog.
Im Anschluss daran berichtete Thomas Engel vom Rotary Gemeindienst e.V., dass sich alle Schüler/innen in ihren Projekten mit dem ganzheitlichen Ansatz der Aufgabenstellung (Problemerkennung - Idee - Lösung – Vermarktung)  auseinandergesetzt haben. Engel motivierte die jungen Tüftler anhand des Fallschirms von Leonardo da Vinci. Schon oft habe die Gesellschaft die Genialität von Erfindungen verkannt. Die Tauglichkeit von da Vinci´s genialem Flugobjekt sei auch erst 500 Jahre später erbracht worden.

Viermal wurde in diesem Jahr der 1. Preis vergeben. 
Helen Tischer betrachtete in ihrer Arbeit, wie Quantität und Qualität des Lichts die Photosyntheseleistung von Pflanzen beeinflussen. Über mehrere Wochen untersuchte sie die Auswirkungen von verschiedenfarbigem Licht und unterschiedlicher Bestrahlungsdauer auf Kresse, Feld- und Endiviensalat.
Einen weiteren 1. Preis holte sich das Team der Zwillinge Cora und Till Ennes und Lena Würstlein mit der CO2-Ampel. Sie recherchierten, dass sich die Raumluftkonzentration im Klassenzimmer zum Nachmittag hin ändert, welches zu Unkonzentriertheit unter den Schülern führt. Weder Temperatur noch Luftfeuchtigkeit, sondern eine zunehmende CO2-Konzentration ist die Ursache hierfür. Schon entstand die Idee für die Produktion einer CO2-Ampel.
Jonas Heß begeisterte seine Zuhörer mit einer preiswerten und noch dazu anwenderfreundlichen Heimgeräteautomation. Mittels der Verwendung eines Einplatinencomputers (Raspberry Pi) und eines 433 MHz-Senders wird jede Zimmerverwaltung zum Kinderspiel. 
Laura Schröpfers Projektideee entstand beim Strandspaziergang. Bei Betrachtung ihres Fußabdruckes im Sand stellte sie sich die Frage, ob die beim Laufen freigesetzte Energie umgewandelt einen Nutzen bringen kann. Die Versuchsreihe mit Piezoelementen nahm ihren Lauf, um zu testen, inwieweit es möglich ist eine nutzbare elektrische Spannung zu produzieren.
Weitere Preise erhielten die Schüler/innen Anna-Lena Vesper, Sophia Heim, Rebekka Knauer, Lisa Umhöfer und Annemarie Sommer vom Arnold-Gymnasium, Moritz Fischer, Maximilian Kastner und Georg Schnell vom Gymnasium Ernestinum.
Selbst vor dem musikalischen Begleitprogramm machte die Technik keinen Halt. Christian Gasde, ein musizierender Diplom-Ingenieur, bereicherte den Abend mit drei Musikstücken, davon eines auf dem selbstgebauten Bandolim.


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